Publikation

22 Prozent – Die Übersehenen am Übergang in die Ausbildung

Jedes Jahr verlassen mehr als 160.000 junge Menschen die Schule mit niedrigem oder ohne Abschluss. Eine Publikation über komplexe Problemlagen, Herausforderungen am Übergang und Mutmacher.

23.09.2024

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Über ein Fünftel aller Schüler:innen eines Jahrgangs verlassen in Deutschland die Schule ohne oder mit maximal einem Ersten Schulabschluss (ESA). Im Jahr 2021 waren dies bundesweit 22 Prozent. Diese Jugendlichen haben deutlich geringere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und scheitern oft bereits am Übergang in eine Ausbildung. Das muss sich ändern.

Wir haben ein Problem

 

Der Anteil der Jugendlichen, die nach Ende der Schule entweder keinen oder einen Ersten Schulabschluss (ESA) haben, ist mit 22 Prozent immens hoch und ihre Zukunftsperspektiven sind zumindest ungewiss. Bis zum Jahr 2035 könnten es nach Prognosen der Länder jährlich fast 30.000 junge Menschen mehr sein. Auch die Gruppe der Niedrigqualifizierten wächst: 39 Prozent der 20- bis 34-jährigen mit Hauptschulabschluss hatten laut Berufsbildungsbericht im Jahr 2021 keine abgeschlossene Berufsausbildung. Damit ist die Quote der Ungelernten in dieser Gruppe noch einmal um knapp 5 Prozent angestiegen.

Der Handlungsdruck wird größer, denn der Anteil und auch die Zahl junger Menschen mit niedriger Schulbildung werden ohne Reformen laut Hochrechnungen der Länder bis 2030 steigen.

Andreas Knoke-Wentdorf

Leitung Programme, DKJS

Eine Publikation – viele Perspektiven

 

Die Publikation „22 Prozent – Die Übersehenen am Übergang in die Ausbildung“ beleuchtet die komplexen Problemlagen und Herausforderungen von bildungsbenachteiligten Jugendlichen am Übergang von der Schule in eine Ausbildung aus allen relevanten Perspektiven und fordert zukunftsorientierte Lösungen. Neben Beiträgen von Dr. Marc Calmbach und Dr. Christoph Schleer (SINUS-Institut), Dr. Sandra Garbade und Hartmut Sturm (Hamburger Institut für Berufliche Bildung) oder auch Prof. Dr. Dieter Euler, kommen auch die Jugendlichen selbst zu Wort.

Im ersten Kapitel geht es um das Hinschauen: Hier stehen die jungen Menschen selbst im Fokus – mit ihren Bedarfen, Hoffnungen und Nöten. Neben einem wissenschaftlichen Draufblick gewähren verschiedene Praktiker:innen in Gesprächen und Reportagen Einblicke in die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen, während Betroffene selbst von ihrer Lebenssituation erzählen. Das zweite Kapitel widmet sich den Problemen am Übergang und der Frage nach dem Warum: Wieso scheitern Schulabgänger:innen auf dem Weg in eine Ausbildung? Im dritten Kapitel werden erfolgreiche Ansätze, Strukturen, Institutionen und vor allem Menschen vorgestellt, die Mut machen und (Zukunfts-) Perspektiven eröffnen. Das vierte Kapitel schaut in die Zukunft: Wie kann sie aussehen? Können wir sie voraussagen? Und wie kann sie gelingen?

Eine Person hält die Publikation „22 Prozent – Die Übersehen am Übergang in die Ausbildung“ in den Händen.
Zu sehen ist die aufgeschlagene Publikation „22 Prozent – Die Übersehenen am Übergang in die Ausbildung“
Auf einer weißen Seite stehen in schwarzer Schrift zwei Zitate von einer Jugendlichen, der Susanne heißt. Das erste Zitat lautet: Meine Eltern bezioehen Bürgergeld. Es wäre schön da rauszukommen. Aber was ich mir am meisten wünsche: Dass all meine Geschwister zuhause leben und nicht in Pflegefamilien. Das zweite Zitat lautet: Ich habe direkt am ersten Tag gemerkt, dass es hier anders ist als auf den anderen Schulen, auf denen ich war. Schon als ich zum ersten Mal in die Klasse kam. Die Schüler haben ich alle vorgestellt und haben mir auch Fragen gestellt. Ich wurde von Anfang an aufgenommen. Ich weiß noch, wie ich nach dem ersten Tag richtig strahlend nach Hause kam und mich richtig gefreut habe, dass es so gut gelaufen ist. Und ich habe mich auch gefreut, am nächsten Tag einfach wieder zu kommen.
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Andreas Knoke-Wentorf

Kita & Frühe Bildung

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