„Respekt, hab‘ ich als Kompass entdeckt“ – Vor-Ort-Schulbesuch der Bildungssenatorin, verbunden mit einem Kinderkonzert der neuen Programmbotschafterin
05.12.2024
Berlin
Berlin, 05. Dezember 2024 Gestern fand eine Vorstellung der im Rahmen des Programmes proRespekt – gewaltfreie Schulen demokratisch gestalten entstandenen Projekte und schulischen Implementierungen statt. Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, und Suli Puschban, Liedermacherin aus Berlin mit Schwerpunkt Kindermusik & Botschafterin des Programms, besuchten die Grundschule am Schleipfuhl (Berlin, Marzahn-Hellersdorf), welche aktuell eine von 22 Berliner Schulen ist, die am Programm proRespekt teilnehmen.
An der Grundschule am Schleipfuhl sind Demokratiebildung und Gewaltprävention Schwerpunkte von proRespekt. Mit der Teilnahme an proRespekt wurden neue Entwicklungen angestoßen, z. B. Konfliktbearbeitung durch Friedenstifter*innen, ein neues Hofpausenkonzept, Mitwirkung im Bürgerrat Bildung und Lernen. Beim Besuch der Senatorin und der Programmbotschafterin berichteten die Schüler*innen bei einem Gallery-Walk über ihr Engagement an der Schule und teilten ihre Erfahrungen mit dem Programm proRespekt. Anschließend präsentierte die neue Programmbotschafterin Suli Puschban im Rahmen ihres Charity-Schulkonzertes erstmalig den proRespekt-Song „Respekt“, der in einem Workshop mit Schüler*innen aus den proRespekt-Schulen entstanden ist. Die Grundschüler*innen und Suli Puschban haben mit vollem Einsatz an dem proRespekt-Song gearbeitet, der die Werte – Respekt, ein gewaltfreies Miteinander und die Beteiligung aller Kinder und Jugendlichen – perfekt widerspiegelt.
„Das Programm proRespekt schafft an Schulen ein Umfeld, in dem Respekt, Gewaltfreiheit und Demokratie im Mittelpunkt stehen. In einem solchen Rahmen von proRespekt setzen sich Berliner Schulen dafür ein, dass Schülerinnen und Schüler noch mehr gehört werden und sie sich durch Projekte konkret an der Stärkung einer demokratischen Schulgemeinschaft selbst beteiligen können. Es ist gut zu sehen, wie dieses Programm nicht nur Konfliktbewältigung fördert, sondern auch Raum für Mitgestaltung und gegenseitige Wertschätzung schafft.“
Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie
„Kinder können jede Form von Unterstützung brauchen. proRespekt bietet eine solche Unterstützung, sowohl für die Erwachsenen, die an Schulen arbeiten, als auch für die Kids. Toll wäre es, wenn alle gern zur Schule gehen – nicht mit Bauchschmerzen oder schwerem Herzen. Mein persönliches Anliegen ist es zu singen und dadurch Freude und Optimismus zu vermitteln. Die Konzerte mit Kindern zeigen mir, wie wichtig es ist, ihr Engagement einzufordern und ihnen zeigen zu können, dass es wichtig ist, die guten Dinge auch zu sehen.“
Suli Puschban, Sozialpädagogin, Singer-Songwriterin, Kinderliedermacherin & Botschafterin des Programms
Das Programm proRespekt begleitet Schulen dabei, eine von Anerkennung und Sicherheit geprägte Schulkultur zu entwickeln, die allen Kindern und Jugendlichen Lern- und Entwicklungschancen ermöglicht. Das Programm unterstützt die teilnehmenden Schulen, ihre Entwicklungsvorhaben hinsichtlich Gewaltprävention, Demokratiebildung und der Verringerung von Schuldistanz zu formulieren und umzusetzen. Diese Vorhaben können vielfältig sein, beispielsweise die Implementierung sozialen Lernens, die Etablierung und Festigung präventiver Angebote und Strukturen gegen Mobbing und Cybermobbing, die partizipative Entwicklung und Einführung eines Kinderschutzkonzepts oder die Sensibilisierung für gewaltarme Kommunikation.
„Es hat sich verbessert, dass es nicht mehr so viel Streit gibt und dass jetzt viel mehr Schüler und Schülerinnen bei den Turnieren mitmachen und sich gegenseitig Kraft geben.”
Schülerin, Grundschule am Schleipfuhl
„Als ich eingeschult wurde, gab es nicht so viele Turniere, Workshops und Projekte. Seit Frau Scheller (proRespekt-Coachin der Schule) da ist, hat sich das sehr verbessert.”
Schüler, Grundschule am Schleipfuhl
„Meine Erfahrung ist, dass Schüler*innen nur darauf warten, ihre Ideen einzubringen und ihre Schule aktiv mitzugestalten. Sie benötigen lediglich eine offene Tür und Erwachsene, die ihnen zeigen, wie es geht. proRespekt kann hier gut den Anstoß geben. Als proRespekt-Coachin habe ich darüber hinaus den Fokus, daran mitzuwirken, langfristige Strukturen innerhalb der Schule zu etablieren. An der Grundschule am Schleipfuhl bin ich auf ein Kollegium getroffen, dass mich und meine Angebote sehr gut annimmt und unterstützt, was eine Grundvoraussetzung für meine gelingende Arbeit ist.”
proRespekt-Coachin Fiamma Scheller, Grundschule am Schleipfuhl
Die Fachstelle proRespekt unterstützt die Programmschulen prozessbegleitend mit Veranstaltungen und Fortbildungen. Darüber hinaus qualifiziert und begleitet sie die proRespekt-Coaches, die für das Programm an den Schulen tätig sind, sowie die proRespekt-Pilotinnen und -Piloten, die bezirksweit Ansprech- und Netzwerkpartner*innen der Schulen sind. Das Programm wird gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und umgesetzt durch die Fachstelle proRespekt in gemeinsamer Trägerschaft von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, Gangway – Straßensozialarbeit in Berlin e. V. und Violence Prevention Network gGmbH. Die drei Organisationen bringen ihre Expertise aus den Bereichen Schulentwicklung, Demokratiebildung, Streetwork und Gewaltprävention ein.
Weitere Informationen zum Programm unter: https://prorespekt.org
Kontakt:
Fachstelle „proRespekt – gewaltfreie Schulen demokratisch gestalten”
Rigaer Straße 71a
10247 Berlin
E-Mail: fachstelle@prorespekt.org
Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) setzt sich für Bildungserfolg und Teilhabe junger Menschen ein. Sie engagiert sich dafür, dass Kinder in unserem Land gute Chancen zum Aufwachsen und Lernen erhalten und nicht über ihre Defizite, sondern mit ihren Stärken wahrgenommen werden. In Programmen und Projekten macht die DKJS ihnen Mut, ihr Leben couragiert in eigene Hände zu nehmen und stößt Veränderungsprozesse im Bildungsalltag an: in Kindergärten und Schulen, beim Übergang in den Beruf, in der Familien- oder Jugendpolitik.
Gangway – Straßensozialarbeit in Berlin e. V. arbeitet mit jugendlichen und erwachsenen Menschen auf den Straßen Berlins. Ziel ist es, die Adressat*innen dabei zu unterstützen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen. Die Mitarbeitenden suchen die Menschen, mit denen sie arbeiten, in ihren Lebenswelten auf. Sie stehen für die Stärkung der Fähigkeiten eines jeden Einzelnen und ermöglichen damit Teilhabe an den gesellschaftlichen Ressourcen. Dabei achten und stärken die Mitarbeitenden das Selbstbestimmungsrecht der Menschen bei der Gestaltung ihrer Lebensperspektiven und ihres Lebensalltags. Sie setzen sich für die Erhaltung von öffentlichen Räumen ein, in denen jeder Mensch ein Recht hat, sich aufzuhalten und sich zu entfalten.
Violence Prevention Network gGmbH ist ein Verbund erfahrener Fachkräfte, die seit Jahren mit Erfolg in der Deradikalisierung sowie der Extremismusprävention tätig sind. Die Vision ist es, dass ideologisch gefährdete Menschen und extremistisch motivierte Gewalttäter*innen durch Deradikalisierungsarbeit ihr Verhalten ändern, ein eigenverantwortliches Leben führen und Teil des demokratischen Gemeinwesens werden, um so Extremismus jeder Art vorzubeugen. Violence Prevention Network setzt sich dafür ein, dass Menschen Instrumente und Ressourcen zur Verfügung bekommen, um ihre bisherigen Verhaltensmuster zu reflektieren und zu überwinden. Sie sollen befähigt werden ein Leben zu führen, in dessen Verlauf sie weder sich selbst noch andere schädigen.