Pressemitteilung

Mehrsprachige Schüler:innen auf großer Bühne beim Finale des Redewettbewerbs „Mehr Sprachen – mehr WIR“  

19.05.2025

Berlin

Berlin, 19.05.2025 – Der fließende Wechsel zwischen verschiedenen Sprachen ist für viele Menschen selbstverständlich. Beim großen Finale des erstmals bundesweit ausgetragenen mehrsprachigen Redewettbewerbs „Mehr Sprachen – mehr WIR“ am 17. Mai in Berlin zeigten 15 junge Finalist:innen, wie kraftvoll Mehrsprachigkeit ist. Sie hielten von ihnen verfasste zweisprachige Reden, in denen sie zwischen Deutsch und einer weiteren Sprache wechseln.

Gewonnen haben Ecrin aus Hessen mit einer Rede auf Englisch und Deutsch zum Thema Safe Place (7.-8. Klasse), Ahmad aus Nordrhein-Westfalen mit einem Beitrag zum Thema in Frieden leben auf Arabisch und Deutsch (9.-10. Klasse) und Sarvinoz aus Berlin, die über Einsamkeit auf Pamirisch (Shughni) und Deutsch (11. Klasse und darüber) sprach.

 

Mehrsprachig, mutig, mitreißend – Jugendliche begeistern beim Finale von ‚Mehr Sprachen – mehr WIR‘

 

Der Wettbewerb, initiiert von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, stärkt die Stimmen mehrsprachiger Jugendlicher und macht ihre sprachliche Vielfalt sichtbar.

Das Finale bot den Jugendlichen eine Bühne für persönliche Geschichten, gesellschaftliche Perspektiven und klare Botschaften. Wie vielfältig und tiefgehend ihre Gedanken dabei waren, zeigen die Worte der Gewinner:innen aus ihren Live-Redebeiträgen:
„Keiner von uns ist wirklich alleine“, sagte Ahmad in seiner Rede. „Hinter uns sind immer Menschen – auch wenn wir sie nicht sehen.“ Ecrin sprach darüber, was „safe place“ für sie bedeutet: „Zuhause ist nicht nur ein Ort, an dem wir leben – es ist das, was wir in uns tragen.“ Sarvinoz hob die Bedeutung jeder einzelnen Sprache hervor: „Der Wettbewerb hat mir beigebracht, dass jede Sprache wichtig ist. Man muss sich selbst treu bleiben. Versteckt euch nicht hinter dem Berg.“

Staatsministerin Natalie Pawlik, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus, machte deutlich: „Junge Menschen haben so viel zu sagen – und sie haben ein Recht darauf, gehört zu werden. Sie sind unsere Zukunft. Mehrsprachigkeit ist für viele von ihnen Normalität und zeigt umso deutlicher die gelebte Vielfalt in unserer Gesellschaft. Mit dem Wettbewerb machen sie Themen sichtbar, die sie tagtäglich beschäftigen, in den Sprachen, die sie sprechen. Mehrsprachigkeit ist ein enormer Schatz, eine wertvolle Ressource und große Chance: für die Schülerinnen und Schüler, für unsere vielfältige Gesellschaft und die Zukunft unseres Landes.“

Auch Anne Rolvering, Geschäftsführerin der DKJS, unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Mehrsprachigkeit ist für viele junge Menschen Realität. Bei Mehr Sprachen – mehr WIR erhalten sie die Chance ihre Sprachen öffentlich zu nutzen, um starke Botschaften zu vermitteln.“

 

Mehrsprachigkeit als gesellschaftliche Stärke

 

Seit dem Wettbewerbsstart im Oktober 2024 haben über 200 Schüler:innen aus ganz Deutschland zweisprachige Reden verfasst und gehalten – auf Deutsch sowie in insgesamt 35 weiteren Sprachen. Lehrkräfte von 77 Schulen verschiedener Schultypen aus 14 Bundesländern haben ihre Schüler:innen für die Teilnahme registriert und bei der Erstellung der Videobeiträge unterstützt. Teilnehmen konnten Jugendliche ab der 7. Klasse bis zum Ende ihrer Schullaufbahn.

Im Finale traten die besten fünf Redner:innen aus drei Alterskategorien an. Bewertet wurden Ausdrucksstärke, Kreativität, sprachliche Gewandtheit und persönliche Botschaft. Neun verschiedene Sprachen fanden in den Beiträgen im Finale ihren Platz – von Arabisch über Russisch bis Kurdisch, Ungarisch und Türkisch. Die Veranstaltung moderierte Sherif Rizkallah (u. a. „logo!“-Kindernachrichten).

 

Finale mit Signalwirkung

 

Die prominente Jury, bestehend aus Vertreter:innen aus Bildung, Kultur und Gesellschaft, bewertete die Auftritte der Finalist:innen. Dazu zählte unter anderem die Autorin Shida Bazyar, die in ihrer Laudatio die kreative Kraft der Mehrsprachigkeit betonte: „Als Autorin bin ich dankbar für jedes Wort, das mir zur Verfügung steht – denn mit jedem neuen Wort erweitert sich mein Ausdruck. Sprachen bringen eigene Nuancen, neue Bilder, neue Möglichkeiten mit sich. Je mehr Sprachen man spricht, desto größer wird die Palette an Gefühlen, Gedanken und Formen, sich auszudrücken.“

Die feierliche Preisverleihung fand in den Räumlichkeiten der Robert Bosch Stiftung in Berlin statt. Die Veranstalter:innen danken allen Unterstützer:innen und Partner:innen herzlich.

 

 Ausblick: Es geht weiter!

 

Am 25. September 2025 startet die zweite Wettbewerbsrunde mit einer digitalen Informationsveranstaltung. Alle Informationen zum Wettbewerb sowie in Kürze Bildmaterial sowie alle Redebeiträge der Finalist:innen finden Sie online unter  https://www.mehrsprachen-mehrwir.de/ oder auf Instagram unter @mehrsprachen_mehrwir.

 

Über die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) setzt sich dafür ein, dass junge Menschen in unserem Land gut aufwachsen können und eine demokratische Kultur des Miteinanders erleben und erlernen. Mit ihren Programmen und Projekten stößt die DKJS gemeinsam mit Partnern aus Bildung, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft Veränderungsprozesse an. https://www.dkjs.de/

 

Pressekontakt

Hannah Mühl
Programmkommunikation
Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH
E-Mail: hannah.muehl@dkjs.de

 

 

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