Haushaltskrise: Kinder und Jugendliche dürfen nicht wieder Verlierer sein
05.07.2024
Alle Bundesländer
- Die Versprechen nach der Corona-Pandemie an Kinder und Jugendliche drohen ein weiteres Mal gebrochen zu werden.
- Zivilgesellschaftliche Strukturen für Kinder und Jugendliche sind massiv gefährdet und existenziell bedroht.
Berlin, 24. November 2023 Wir appellieren an alle Entscheidungsträger:innen finanzielle Sicherheit für Träger zu schaffen und damit Kindern und Jugendlichen Sicherheit in unsicheren Zeiten und eine Zukunft zu geben. Der nicht verabschiedete Bundeshaushalt gefährdet die Kinder- und Jugendarbeit massiv. Ein verspäteter Haushaltsbeschluss stellt zivilgesellschaftliche Akteur:innen vor große Herausforderungen und Unsicherheiten in schwerwiegendem Ausmaß. Es ist von höchster Dringlichkeit, eine schnelle Lösung herbeizuführen, denn es geht hier um existenzielle Fragen vieler Organisationen der Kinder- und Jugendarbeit und damit um die langfristig notwendigen Strukturen.
Kinder und Jugendliche brauchen Perspektiven und die Träger der Kinder- und Jugendarbeit brauchen finanzielle Sicherheit, um diese zu bieten. Kinder und Jugendliche waren bereits die Verlierer während der Corona-Pandemie und tragen immer noch die schwerwiegenden Auswirkungen. Benachteiligungen, Unsicherheiten und Zukunftsängste prägen ihren Alltag. Junge Menschen, insbesondere in Risikolagen, brauchen kontinuierliche verlässliche Beziehungen. Durch den Haushaltsstopp laufen wir Gefahr, dass Angebote der Kinder- und Jugendarbeit zum Jahresende abrupt abbrechen. Diese Folgen müssen in teuren Interventionsprogrammen wieder aufgefangen werden und verursachen mittelfristig Mehrkosten. Zahlreiche wichtige Projekte und Initiativen für 2024 liegen auf Eis, und ihre Zukunft ist aktuell mehr als unsicher. Das ist inakzeptabel!
Anne Rolvering, Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, fordert ein weiteres Mal: „Corona, Kriege, Inflation. Kindern und Jugendlichen geht es nicht gut. Der aktuelle Haushaltsstopp verschlechtert die Situation für die Jüngsten unserer Gesellschaft drastisch. Wir brauchen jetzt ein klares Bekenntnis für Kinder und Jugendliche. Wir brauchen finanzielle Mittel für Kinder- und Jugendprojekte. Wir müssen ihnen die Sicherheit geben, aktiver Teil der Gesellschaft zu sein und ihnen zeigen: Ihr seid wichtig, wir nehmen eure Wünsche und Bedürfnisse ernst, ihr seid eingeladen, euch zu beteiligen – wir investieren in euch! Nur so kann eine stabile Demokratie Bestand haben.“
Die Haushaltskrise darf nicht auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen ausgetragen werden. Es ist unabdingbar, dass die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen sowie die Stabilität und Fortführung der wichtigen Arbeit gemeinnütziger Organisationen Priorität erhalten.
“Gemeinnützige Organisationen benötigen Sicherheit und keinen Haushaltsstopp. Während der Corona-Pandemie haben sie wichtige Arbeit geleistet und bedeutende Projekte und Initiativen zum Wohle der Kinder und Jugendlichen umgesetzt. Doch diese Projekte ruhen nun. Ebenso sind viele ohnehin schon befristete Arbeitsverträge für engagierte und fachlich sehr qualifizierte Mitarbeiter:innen gefährdet”, mahnt Frank Hinte, Geschäftsführer der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, eindringlich.
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© DKJS/Stefanie Loos
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