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Gemeinsam für Vielfalt einstehen

Am heutigen Internationalen Tag gegen Rassismus machen wir uns stark für ein menschenfreundliches Miteinander und Menschenrechte für alle.

18.09.2024

Eine Kinderhand malt mit Farbe auf ein weißes Papier.

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Jedes Jahr am 21. März findet der Internationale Tag gegen Rassismus statt. Der Tag wurde 1966 durch die Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Später wurde der Aktionszeitraum aufgrund der vielen Veranstaltungen und der steigenden Beteiligung um zwei Wochen auf die Internationalen Wochen gegen Rassismus erweitert. Unter dem diesjährigen Motto „Menschenrechte für alle“ sollen wieder ein menschenfreundliches Miteinander gefördert und Rassismus sowie andere Diskriminierungsformen abgebaut werden.

 

Ein Thema für die frühe Bildung

 

In Kitas kommen Menschen mit verschiedenen familiären, kulturellen und religiösen Hintergründen zusammen. Auch außerhalb dieser Gemeinschaften lernen Kinder schon früh gesellschaftliche Bilder und daraus resultierende Stereotype und Zuschreibungen von Menschen und ihren Unterschieden kennen. Sie nehmen diese selbst wahr und können aus verschiedenen Perspektiven Erfahrungen mit Rassismus und anderen Diskriminierungsformen machen oder diese miterleben. Umso wichtiger ist es, diesen Themen im Kita-Alltag vorurteilsbewusst und diversitätssensibel zu begegnen. Akteur:innen in der frühen Bildung können dazu beitragen, indem sie Kinder und Familien in ihrer Vielfalt annehmen, gemeinsam voneinander lernen und ein offenes und wertschätzendes Miteinander vorleben.

 

Beispiele aus der Praxis

 

Die Teilnehmenden beim Deutschen Kita-Preis berichten oft, wie sie den Kita-Alltag weltoffen und inklusiv gestalten. Das fängt bei den Materialien in der Kita an, beispielsweise mit Büchern, Plakaten, Puppen und anderem Spielzeug, die Diversität abbilden und Kindern unterschiedliche Identifikationsmöglichkeiten anbieten. Viele Teams binden verschiedene Religionen und Kulturen aktiv in ihren Alltag ein und nehmen die Vielfalt der Familien und Mitarbeitenden als Anlass, von- und miteinander zu lernen: Gemeinsam Gerichte aus anderen Ländern zubereiten, Lieder in verschiedenen Sprachen singen, interkulturelle Feste feiern oder einfach voneinander zu erzählen – das macht nicht nur Spaß, sondern sind gute Lernmöglichkeiten.

Für viele teilnehmende Kitas ist es selbstverständlich, allen Anliegen und Fragen der Kinder zum Thema vorurteilsfrei zu begegnen, sie ernst zu nehmen und gemeinsam Antworten zu finden. Das bedeutet auch, die eigene Haltung und Sprache zu hinterfragen und im Team zu reflektieren. Fortbildungen, Kooperationen oder externe Unterstützungen können dabei helfen, sich bewusst mit der eigenen Perspektive auseinanderzusetzen und sich stärker für den Umgang mit Rassismus und anderen Diskriminierungsformen zu sensibilisieren.

 

Orientierung für Fachkräfte

 

Viele Menschen, die in Deutschland aufgewachsen und sozialisiert wurden, haben bisher wenig Berührungspunkte mit dem Thema Rassismus gehabt bzw. sind sich nicht bewusst, dass Themen oder Aussagen mit Rassismus in Verbindung gebracht werden müssen. Für Menschen, die in Kita oder Hort arbeiten, sollte die Fähigkeit zur kritischen Reflexion der eigenen weißen Positionierung zur professionellen Handlungskompetenz gehören. Dies ist aber nicht so selbstverständlich, wie es sich liest. Wichtig ist diese Reflexion, um dabei zu helfen, rassistische Diskriminierungen besser zu erkennen, um gegen sie angehen und dem eigenen pädagogischen Auftrag gerecht werden zu können. Mit der Handreichung für Fachkräfte unseres Programms Netzwerke für Demokratie in Kindertageseinrichtungen wollen wir insbesondere Fachkräften in sächsischen Kitas und Horten Orientierung geben. An exemplarischen Fällen zeigen wir Handlungsoptionen auf, die der pädagogischen Praxis weitere Handlungssicherheit geben sollen.

Weitere Anregungen, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, stellen wir unter dem Themenschwerpunkt „Diversität und Inklusion“ in unserem Eltern-Portal zur Verfügung.