
© DKJS/Christina Voigt
Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani ist Inhaber des Lehrstuhls für Migrations- und Bildungssoziologie an der TU Dortmund und Mitautor des vor kurzem erschienenen Buches „Kinder – Minderheit ohne Schutz“. In seinem Impuls im Rahmen des CommunityTALKs am 18. Februar 2025 betonte er die Relevanz von Familienzentren und die dringende Notwendigkeit, Familien gezielt zu unterstützen.
Familienzentren als Bindeglied zwischen Institutionen und Familien
Empirische Daten zeigen, dass viele Familien aufgrund von Armut, Migration, Erkrankungen und Berufstätigkeit nicht in der Lage sind, die von der Gesellschaft erwarteten „Funktionen“ zu erfüllen. Gleichzeitig können Bildungsinstitutionen der „Superdiversität“ der jungen Generation derzeit nicht adäquat gerecht werden. In einer typischen Grundschulklasse sind heute, über das Merkmal „Migrationshintergrund“ hinaus, eine Vielzahl an unterschiedlichen Sprachen und Religionen vertreten.
„Familien fehlt oft die Möglichkeit, die von der Gesellschaft erwarteten Funktionen zu erfüllen. Diese Funktionen und Aufgaben müssen von Institutionen und Einrichtungen erfüllt werden. Die Realität fordert eine intensivere Zusammenarbeit mit Familien und die Antwort auf die Frage, welche Aufgaben Familien künftig übernehmen können und welche nicht.”
Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani
Inhaber des Lehrstuhls für Migrations- und Bildungssoziologie an der TU Dortmund
Der demografische Wandel und der Mangel an Schul-, Ganztags- und Kitaplätzen sowie der Rückgang an unterstützenden Angeboten wie Nachbarschaftshilfe und kirchlichen Angeboten verschärft die Situation weiter. El-Mafaalani betont, dass die Realität eine intensivere Zusammenarbeit mit Familien erfordert, um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken.
Im Anschluss an den Impuls diskutierten die rund 40 Teilnehmenden die vielfältigen Potenziale von Familienzentren. Sie können mit ihrer multiprofessionellen Ausrichtung, ihrer Möglichkeit, auf individuelle Bedarfe einzugehen, und ihrem partizipativen Charakter ein wichtiges Bindeglied zwischen Institutionen und Familien sein.
Der regelmäßig stattfindende digitale Fachaustausch des Bundesforum Familienzentren zu Themen wie Kinderarmut, Finanzierung oder den Herausforderungen und Gelingensbedingungen im ländlichen Raum richtet sich an interessierte Landes-, Kommunal- und Trägerakteure von Familienzentren.
Das Bundesforum Familienzentren ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung GmbH, gefördert von der Auridis Stiftung gGmbH und der Soziallotterie freiheit+, umgesetzt in Kooperation mit dem Bundesverband der Familienzentren e.V.
Weiterführende Links
Ihre Ansprechperson

Barbara Blum
Programmleitung
DKJS Bayern
Westendstr. 100
80339 München
+49 (0)89 215 369 714
barbara.blum@dkjs.de