Bundesfamilienministerin Lisa Paus zu Besuch im Kiez
In einer Gesprächsrunde im Familien- und Nachbarschaftszentrum tauschte sich Lisa Paus mit Bündnis-Mitgliedern zur Situation im Kreuzberger Wrangelkiez aus.
16.08.2024
© DKJS
Im Mai belegte das Berliner Kitanetzwerk Kiezanker 36 einen zweiten Platz in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“ beim Deutschen Kita-Preis 2023. Auf der Preisverleihung sprachen Vertreter:innen der Initiative mit Gastgeberin Lisa Paus über die besonderen Herausforderungen in ihrem Kiez und luden sie spontan zu einem Besuch ein. Nun kam die Bundesfamilienministerin der Einladung nach: Am Freitag machte sie sich persönlich ein Bild von der Situation vor Ort.
Austausch mit lokalen Akteur:innen
In einer Gesprächsrunde im Familien- und Nachbarschaftszentrum Kiezanker 36 tauschte sich Lisa Paus mit Leiterin Esther Borkam und weiteren Bündnis-Mitgliedern zur Situation im Kreuzberger Wrangelkiez aus. Die Akteur:innen schilderten, wie sich die Lage vor Ort verändert hat und gaben einen Einblick in aktuelle und geplante Projekte, mit denen das Bündnis den sich zuspitzenden Herausforderungen begegnet. Anschließend folgte ein gemeinsamer Spaziergang durch den Kiez, der entlang des Görlitzer Parks in zwei Kinderläden aus dem Netzwerk führte.
Pädagogische Arbeit unter besonderen Bedingungen
Der Wrangelkiez ist bunt und kreativ, aber auch von Gentrifizierung und Verdrängung geprägt. Viele der für Kreuzberg typischen Kinderläden sind von stark steigenden Mieten betroffen, einige stehen vor der Schließung – darunter auch eine der am Freitag besuchten Einrichtungen. Die pädagogischen Fachkräfte und Kinder beschäftigt im Kita-Alltag immer wieder die Frage, wie sie mit Obdachlosigkeit, Drogenkonsum oder vermüllten Spielplätzen umgehen. Auch die Pläne des Berliner Senats zum Görlitzer Park sind aktuell Thema vor Ort: Der Park soll nachts geschlossen werden, um die Kriminalität und den Drogenhandel in der Anlage einzudämmen. Viele Anwohner:innen sorgen sich, dass sich die Probleme dadurch nicht lösen werden, sondern zunehmend in ihre Wohnviertel verlagern.
Das Kitanetzwerk Kiezanker 36 setzt sich seit 2018 für Zusammenhalt und Solidarität im Wrangelkiez ein. Ziel ist es, gemeinsam mit allen Anwohner:innen kindgerechte öffentliche Räume zu gestalten und zu erhalten. Schon die Jüngsten wirken aktiv mit und werden in ihren Rechten gestärkt. Im neuen Projekt „Unter den Teppich gekehrt“ arbeitet das Bündnis zum Beispiel mit den Kindern als Expert:innen ihres Kiezes auf, wie man am besten mit Menschen unter Drogeneinfluss oder Überbleibseln des Drogenkonsums auf Spielplätzen umgeht.
Mit seiner hervorragenden Arbeit und dem Engagement vor Ort hat das Bündnis die Jury des Deutschen Kita-Preises 2023 überzeugt. Auf der Preisverleihung durften sich die Akteur:innen über eine Trophäe und 10.000 Euro Preisgeld freuen.
Über den Deutschen Kita-Preis
Der Deutsche Kita-Preis ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Partnerschaft mit der Heinz und Heide Dürr Stiftung, der Marke ELTERN, der Soziallotterie freiheit+ und dem Didacta-Verband. Die Auszeichnung setzt Impulse für Qualität in der frühkindlichen Bildung und würdigt das Engagement der Menschen, die tagtäglich in Kitas zeigen, wie gute Qualität vor Ort gelingt.
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