News

100-Prozent-Schulen: Kein Kind zurücklassen

Die neue bundesweite Initiative verfolgt die Ambition, dass alle Viertklässler:innen den Mindeststandard in den Basiskompetenzen erreichen.

20.05.2025

Jedes fünfte Kind in Deutschland kann am Ende der vierten Klasse nicht richtig lesen, schreiben oder rechnen. 100-Prozent-Schulen wollen das ändern.

 

Basiskompetenzen für alle Grundschüler:innen

 

Die Ergebnisse nationaler und internationaler Schulleistungsstudien machen seit vielen Jahren eine beunruhigende Entwicklung sichtbar, die sich seit den 2020er Jahren in Teilbereichen nochmals verstärkt hat: Jedes fünfte Kind in Deutschland kann am Ende der vierten Klasse nicht ausreichend lesen, schreiben oder rechnen. In Deutschland hängt der erfolgreiche Erwerb von grundlegenden Kompetenzen besonders stark von der sozialen Herkunft der Kinder ab.

100-Prozent-Schulen wollen das ändern. Sie teilen die Ambition, dass alle Viertklässler:innen den Mindeststandard in den Basiskompetenzen (Lesen, Schreiben, Rechnen) erreichen. Damit dies gelingt, richten die Schulen ihren Fokus neu aus: Sie erschließen sich bewährte und wirksame Methoden und Materialien für eine gezielte Veränderung des Unterrichts, der allen Schüler:innen gerecht wird. Dabei berücksichtigen sie gleichermaßen Aspekte wie Motivation, Selbstregulation und Wohlbefinden. Sie überprüfen ihre Anstrengungen dateninformiert und passen Maßnahmen entsprechend an. Kein Kind soll mehr hinter seinen Möglichkeiten zurückbleiben, unabhängig von den Gegebenheiten seines Elternhauses.

 

 

„Bildung darf keine Frage der sozialen Herkunft sein. Deshalb begleiten 100-Prozent-Schulen jedes Kind individuell: Dabei liegt der Fokus nicht nur auf möglichst passenden Lehr-Lern-Settings, sondern auch auf persönlichen Kompetenzen und den Lebensrealitäten in Familie und Sozialraum. Mit diesem ganzheitlichen Blick kann es gelingen, jedem Kind die gleichen Bildungschancen zu eröffnen.“

Anne Rolvering

Geschäftsführerin Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS)

Mit datengestützter Schulentwicklung jedes Kind möglichst ideal begleiten

 

100-Prozent-Schulen holen die Schüler:innen dort ab, wo sie stehen. Dafür nehmen sie die individuellen Lernvoraussetzungen jedes Kindes in den Blick und erfassen mit Diagnostik-Instrumenten regelmäßig geeignete Daten der Schüler:innen. Die Schulen interpretieren und nutzen sie so, dass jedes Kind möglichst ideal durch passende Lernmethoden und -materialien in seinem Lernprozess begleitet werden kann. Eine solche datengestützte Schul- und Unterrichtsentwicklung ist Kernbestandteil des Vorhabens. Dabei fördern 100-Prozent-Schulen auch weitere Aspekte gelingenden Lernens wie sozial-emotionale Kompetenzen, Selbständigkeit oder Klassen- und Unterrichtsklima.

 

Bildung als Gemeinschaftsaufgabe

 

Mindestens fünf Grundschulen aus einer Region bilden jeweils ein Cluster. Zusammen mit weiteren Partner:innen aus Kommune und Schulaufsicht wachsen sie zu einer Verantwortungsgemeinschaft zusammen. Sie wählen wirksame Ansätze aus, probieren sie aus, passen sie bei Bedarf an und lernen gemeinsam von- und miteinander. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Einsatz bekannter, geprüfter und wirksamer Instrumente und Ansätze.

Im Zeitverlauf vergrößert sich das 100-Prozent-Schulen-Netzwerk, indem neue Cluster dazukommen. Schulen, die besonders hohe Belastungen bewältigen müssen, stehen im Fokus, angesprochen sind aber alle Schulen, die das 100-Prozent-Ziel teilen.

Begleitet werden die regionalen Cluster vom Fachbüro 100-Prozent-Schulen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), das Austausch, Qualifizierung und Schulentwicklungsberatung koordiniert.

 

100-Prozent-Schulen ist ein gemeinsames Vorhaben der Beisheim Stiftung, der Crespo Foundation, der Robert Bosch Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS).

Ihre Ansprechperson
anna davis 2 scaled aspect ratio 3 2

©

Anna-Margarete Davis

Schule & Ganztag

DKJS Geschäftsstelle
Tempelhofer Ufer 11
10963 Berlin

+49 (0)30 25 76 76 75
anna.davis@dkjs.de